Was ist Mediation ?



Haudraufundschluß...

ist der Name eines der Helden aus dem bekannten gallischen Dorf - und gleichzeitig sein 'Programm' der Konfliktbewältigung.

Man kann darüber lächeln, schließlich ist es nur ein Cartoon. Aber leider ist diese Vorgehensweise auch im sogenannten 'echten Leben' sehr verbreitet.

Mediation ist die Alternative zu Hau-Ruck-Lösungen und faulen Kompromissen, bei denen sich dann doch jeder als Verlierer vorkommt.

Mediation ist ein außergerichtliches Konfliktlösungsverfahren, in dem ein Mediator die Konfliktparteien darin begleitet, eine gemeinsame Lösung des Problems zu finden. Diese Lösung ist zukunftsorientiert, es geht nicht zuallererst um die Schuldfrage. Zugleich lernen die MediandInnen in der Mediation Formen der Kommunikation, die bei anderen oder weiteren Konflikten hilfreich sein können, um zu einer guten Lösung zu kommen (win-win-solution).

Die Konfliktparteien wissen selbst am besten, welche Bedürfnisse und Gefühle im Konflikt von Wichtigkeit sind, was berücksichtigt werden muß. Kein Dritter kann dies so gut wissen, wie sie selbst. Daher ist Eigenverantwortung der Medianden besonders wichtig - der Mediator begleitet sie aufgrund seiner Ausbildung fundiert in ihrem Lösungsprozeß.

Ein Mediator ist nicht nur neutral, sondern "allparteilich", d.h. er setzt sich für die Interessen aller Konfliktbeteiligten ein und sorgt dafür, daß jede und jeder ausgewogen und angemessen wahrgenommen wird.

Mediation ist ein freiwilliges Verfahren, das jederzeit beendet werden kann. Zu Beginn der Mediation wird Vertraulichkeit vereinbart, die auch über das Ende hinaus gilt.

Eine Mediation läuft in 5 Phasen ab:

1. Phase: Rahmenbedingungen

Was ist Mediation, wie läuft sie ab, Gesprächsregeln, Kosten, Zeit, Organisa- torisches

2. Phase: Konfliktfelder und Sichtweisen

In einer Bestandsaufnahme stellen die Medianden ihre Sichtweise des Konflikts dar. Mit Hilfe des Mediators werden die zu klärenden Themen festgelegt

3. Phase: Vertiefende Bearbeitung, Konflikterhellung

Unter Zuhilfenahme verschiedener Fragetechniken und Vorgehensweisen können die unterschiedlichen Interessen und Positionen deutlich werden und das gegenseitige Verständnis wachsen. Bedürfnisse und Gefühle erhalten den ihnen zustehenden Raum.

4. Phase: Lösungsoptionen

Unter Begleitung durch den Mediator entwicklen die Medianden mithilfe verschiedener, individuell zugeschnittener Techniken mögliche Lösungen. Sie werden auf ihre Machbarkeit und Praktikabilität hin betrachtet und bewertet.

5. Phase: Vereinbarung

Falls erforderlich, beraten die Medianden das mögliche Ergebnis mit ihren Rechtsanwälten, ggf. Steuerberatern. Aus den Lösungsmöglichkeiten wird eine gemeinsame, schriftliche Vereinbarung erstellt. Diese Vereinbarung wird von den Parteien unterschrieben. Je nach Konflikt (z.B. Trennungsvereinbarung) kann dann die Einschaltung eines Notars angebracht sein. Sinnvoll ist die Verabredung eines Überprüfungstermins nach gegebener Zeit.